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Zu Hause auf Reisen


Ein bisschen zu Hause ist es ja schon geworden hier in Kampala. Vom italienischen Supermarkt oben am Tank Hill, die Muyenga Road runter nach Kabalagala, die Kreuzung am Äthiopischen Restaurant ‘Fasika’, die paar kleinen Verkaufsbuden an der Ggaba Road gleich bei mir ums Eck sind wie der Berliner so schön sagen würde ‘mein Kiez’, mein Dunstkreis geworden. Von Monatg bis Freitag bewege ich mich fast nur zwischen dem GLF Office und meinem zu Hause, in meinem Kiez. Manchmal verschlägt es mich schon auch in andere Stadtteile zum Eis essen, Visum beantragen, Bier trinken oder auch zum Fussballgucken.

Und letztens, da war ich über ein Wochenende an einem See in der Nähe von Masaka (ca. 4 Stunden von Kampala). Nach einer Stunde Fahrt überquerten wir den Äquator und somit sollte der See der südlichster Punkt sein an dem ich mich je aufgehalten habe. Und überhaupt war das ja auch meine erste Nacht in der südlichen Hemisphäre. Mit großer Vorfreude fuhr ich also dort hin. Wunderbar! Der See ist total in der Pampa, schwer erreichbar, extremst ruhig und ein extremst relaxter Ort. Ein wenig hat mich der Platz dann sogar nach ‘Good old Germany’ versetzt. Das Grundstück und das Restaurant waren sehr gepflegt, ein paar Schilder waren aufgestellt die einem gesagt haben was hier zu tun ist und was nicht und es gab ‘Bratkartoffeln’. So völlig un-Ugandisch!

Leider hatten wir ein wenig Pech mit dem Wetter. Am Sonntag hatte es den ganzen Tag geregnet. Hier in Kampala sogar noch intensiver als bei uns. Also ein bisschen Glück im Unglück.

Das schönste an diesem Ausflug war allerdings nicht meine erst Nacht auf der Südhalbkugel oder die tollen Schilder, sondern schon am Samstag als wir uns morgens auf die Socken machten und in den Bus nach Masaka einstiegen fühlte ich mich auf einen Schlag wie der ‘Traveller in Mexico’. Das war ein schönes Gefühl.
Zu Hause auf Reisen eben…